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Ausblick

Probleme der Kernenergienutzung

Größter anzunehmender Unfall (GAU)

Ein Kernreaktor kann auf keinen Fall wie eine auf Uran basierende Atombombe explodieren. Trotzdem sind technische Störungen nie ganz auszuschließen. Als kritischste Störung gilt ein Rohrbruch im Primärkreislauf, da dann die Kühlung des Reaktors ausfällt. Die Überhitzung der Brennelemente kann dazu führen, dass eine große Menge radioaktives Material freigesetzt wird.

Die Sicherheitsvorkehrungen bei den Reaktoren in Mitteleuropa sind zwar extrem aufwändig, aber dort wo menschliche Unzulänglichkeit im Spiel ist, besteht immer noch ein gewisses Restrisiko. Der Reaktorunfall von Tschernobyl im Jahre 1986 zeigte uns, dass wir auch von weit entfernten Standorten gefährdet sein können.

Auch Naturkatastrophen wie z.B. der Tsunami in Fukushima können für Kernkraftwerke zur Gefahr werden und Reaktorunfälle zur Folge haben.


"radioaktive" Luftströmungen über Europa als folge des Reaktorunfalls von Tschernobyl

Wiederaufarbeitung und Endlagerung

  • Der Wiederaufarbeitungsprozess ist technisch schwierig. Hierbei entstehen auch gasförmige radioaktive Produkte. Es muss ein sehr hoher Aufwand getrieben werden, dass diese nicht in die Umwelt gelangen. Nicht wiederverwertbares radioaktives Material muss endgelagert werden. Die Aktivität der langlebigsten Endprodukte klingt erst nach vielen Tausend Jahren signifikant ab. Es stellt sich die Frage, ob wir den nachfolgenden Generationen diese Hypothek aufbürden dürfen.
  • Weiter kann bei der Wiederaufarbeitung auch waffenfähiges Plutonium entstehen, das unter Umständen nicht mehr der friedlichen Nutzung der Kernenergie zugeführt wird.
  • Die Betriebsdauer von Kernreaktoren ist nicht unbegrenzt. Auch die Entsorgung von Kernkraftwerken ist nicht unproblematisch, da viele Teile durch den ständigen Neutronenbeschuss radioaktiv geworden sind. Diese Teile müssen ebenfalls unter großen Sicherheitsvorkehrungen zurückgebaut und für lange Zeit endgelagert werden. Daher wird es trotz der geplanten Abschaltung des letzten Atomkraftwerkes im Jahr 2022 noch viele Jahre dauern, bis in Deutschland alle Anlagen abgebaut sind und kein neuer Atommüll mehr anfällt.

Die Befürworter der Kernenergie führen ins Feld, dass der aus Kernenergie gewonnene Strom relativ billig ist und das Kohlendioxid-Problem, welches bei fossil betriebenen Kraftwerken auftritt und den Klimawandel verstärkt, hier kein Thema ist.